News auf Betonwand

Der Käufermarkt wandelt sich zum Verkäufermarkt

Jahrelang konnten Einkäufer aus der SHK-Szene im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Vollen schöpfen. Rohstoffe, Handelswaren und Dienstleistungen gab es nahezu im Überfluss.

Großhändler sowie Verarbeiter nutzen häufig ihre Marktmacht – die Hersteller aus der Branche mussten sich stets dem Käufermarkt anpassen. Wie sich diese Situation aktuell wandelt, was zukünftig noch passieren kann und wie gute Alternativen aussehen können, besprachen wir mit Marc Losch.

Er ist geschäftsführender Inhaber der malotech GmbH aus dem westfälischen Beelen. Sein Unternehmen beschäftigt sich seit 2008 mit hydraulischen Warmwassersystemen in allen Facetten. Im Produktportfolio finden sich intelligente sowie maßgeschneiderte Lösungen für Heizungs-, Solarthermie- und Frischwasseranlagen sowie Wohnungsstationen in diversen Ausführungen.

Redaktion: Wie haben Sie das bisherige Jahr 2021 in geschäftlicher Hinsicht erlebt, Herr Losch?

Durchaus positiv – wir sind in der Absatzsituation, unserem neu gestalteten Außenauftritt sowie der Neuausrichtung unseres Produktportfolios ordentlich vorangekommen. Daher blicken wir gut gerüstet in die kommende Zeit.

Redaktion: Diese Situation wird ja aktuell von immer neuen Nachrichten erschüttert: Nachdem Rohstoffe wie Kupfer, Stahl und Kunststoffe in den letzten Monaten starke Preisanstiege zu verzeichnen hatten, gehen jetzt die Energiepreise durch die Decke. Wie kommen Sie damit zurecht ?

Marc Losch: Das ist korrekt und betrifft auch unsere Lieferkapazitäten bzw. vorhandenen Rohstoffressourcen. Wir Hersteller leiden da ja im besonderen Maße; müssen uns aber nur zum Teil damit abfinden und echte Alternativen für die Marktpartner und Verarbeiter anbieten.

Redaktion: Erläutern Sie das bitte unseren Lesern?

Marc Losch : Sehr gern: malotech hat in der Logistik gezielt vorgesorgt, denn wir sehen uns gegenüber treuen Marktbegleitern in einer nachhaltigen Lieferverpflichtung. Das hat für mich oberste Priorität - speziell im dreistufigen Vertriebsweg - den wir handelstreu verfolgen.

Darüber hinaus werden unsere Produkte im eigenen Hause entwickelt und auch größtenteils gefertigt. Das Prädikat „Made in Germany“ trifft bei malotech also vollumfänglich zu. Damit ist unsere Lieferkette nicht so unübersichtlich bzw. nicht überwiegend von fernen Einflüssen abhängig.

Redaktion: Sie können bei malotech also stets liefern?

Marc Losch : Kurze Lieferzeiten sind für uns ein Teil der Service- und Kundenorientierung. Aufgrund der hohen Nachfrage haben auch wir etwas gegenwärtig längere Fertigungszeiten; je nach Umfang des Projekts mitunter auch mal fünf Wochen - speziell bei Wohnungsstationen. Das will ich an dieser Stelle nicht verschweigen. Alles in allem sind wir aber gut gerüstet.

Redaktion: Wo sehen Sie denn außerdem Vorteile in Ihrem Angebot ?

Marc Losch: Neben der Produktvielfalt spielt auch die digitale und damit zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens eine entscheidende Rolle. Wir können alle relevanten Daten BIM-gerecht liefern und zudem unsere Marktpartner mit den modernsten 3-D-Grafiken bzw. unterschiedlichsten Datenformaten bedienen. Wir bieten zudem beipielsweise spezielle Ultraschallmessgeräte an, die in unsicheren Fällen die nötige Klarheit beim Warmwasserbedarf schaffen. Frei nach dem Motto: „Messen statt Schätzen“ stehen diverse Geräte zum Ausleihen zur Verfügung. Darüber hinaus haben wir mit der Fernparametrierung ein aktuelles Entwicklungsprojekt aufgelegt, das zukünftig die Einstellung von Frischwasserstationen via Bussystem und Smartphone ermöglichen wird.

Redaktion: Denken Sie, der Markt schätzt diese Möglichkeiten auch so positiv ein wie Sie?

Marc Losch: Das glauben wir ganz sicher, denn es gibt durchaus Anzeichen für einen Wandel der Systeme bei den TGA-Fachplanern. Neben Aspekten zur Digitalisierung geht es zukünftig um den aktiven Servicegedanken. Alle Marktpartner erhalten bei malotech aktive sowie vor allem zeitnahe Unterstützung im professionellen Auslegungs- und Angebotswesen. Neben den Außendienstmitarbeitern steht auch ein technischer Support im Innendienst zur Verfügung, der praxisorientierte und kostenfreie Hilfe bietet. Wir können schnell auf die Bedürfnisse des Fachhandwerks reagieren und haben hier echte Profis für derartige Anfragen im Hause; keine externe Hotline im Callcenter.

Redaktion: Was zeichnet denn malotech außerdem aus?

Marc Losch: Ich nenne da gern drei Faktoren: Qualität, Nachhaltigkeit und Montagefreundlichkeit. Unser Fertigungsprozess wird stets von strengen Qualitätskontrollen begleitet. Nachhaltigkeit bedeutet Langlebigkeit und das ist nur mit Präzision und hohen Gütestandards möglich. Unterstrichen wird dieser Ansatz durch eine 100-prozentige Funktionskontrolle, die jedes Produkt vor der Auslieferung durchläuft. Das Weiteren müssen sich Produkte problemlos und handwerkergerecht montieren lassen – da legen wir sehr großen Wert drauf.

Redaktion: Lassen Sie uns noch einen Blick in die sprichwörtliche Glaskugel werfen. Wie wird es der Branche in den kommenden zwei Jahren Ihrer Meinung nach ergehen?

Marc Losch: Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nach heutigem Stand grundsätzlich positiv zu bewerten. Die Rahmenbedingungen sind derzeit nahezu ideal und die Bevölkerung beschäftigt sich intensiv mit den aktuellen Energie- sowie Umweltthemen – das hilft der Branche enorm. Trotzdem betrachte ich zwei Dinge mit Sorge: 1.) Der Fachkräftemangel im SHK-Handwerk macht uns zu schaffen – und das leider nicht erst seit gestern. Hier gilt es, aktiv gegenzusteuern, auszubilden und montagefreundliche Lösungen zu nutzen, die die Fachbetriebe mehr ent- als belasten. malotech bietet da vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung. 2.) Werden uns die weltweit steigenden Rohstoffpreise genauso treffen wie die erhöhten Energiepreise und die damit einhergehenden Frachtraten. Das alles kann in der Kombination mit den pandemiebedingten Problemen zur Folge haben, dass es zu Versorgungsengpässen kommt, die wir heute noch nicht absehen können.

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